coole abfahrt 0
Cat.: Allgemein30. Oktober 2009
das muß raus..
ich will umziehen und zerquetsche die eigene vergangenheit zwischen meinen händen, bevor ich sie in die mülltonne werfe.
da haben wirs. mein schiff liegt im trocknen. das qi scheuert an meinen wirbeln. alles, weil ich blutleer bin. diese, oder ähnliche dinge nehme ich war, während hunderte von nadeln meine rückseite zieren wie stacheln das gleichnamige schwein. vorschläge zur nunmehr zweiten ernährungsumstellung dieses jahres jagen durch mein hirn und werden bezüglich ihrer umsetzbarkeit überprüft. dem hageren, dürren konstitutionstyp dem ich entsprechen soll (nein, ich bin nicht hager! und schon gar nicht dürr.), ist die obst- und gemüsehaltige nahrung, welche die erste veränderung meiner essgewohnheiten mit sich brachte, zu kalt, höre ich. warm soll es sein, was ich in meinen mund stecke. das kostet den körper weniger energie. aufgrund der nadeln in meinem rücken wird mir abwechselnd warm und kalt und ich wünsche mich in eine gesellschaft in der die männer den aufenthaltsort von frauen, hinterm herd, bestimmen können. selten fühlte ich mich so ausgeliefert wie hier auf dieser liege. ok, die nadeln sind wirklich dünn und angeblich stecken sie auch nicht so tief in mir drin. die hoffnung stirbt zuletzt und ich hoffe, daß sie beim herausziehen nicht abbrechen und meine im rückenschmerz gestrandeten energien wieder auf hohe see bringen.
“über die zukunft der oldtimerei als hobby”, oder so ähnlich schreibt fritz b. busch in der aktuellen motor klassik. was er schreibt habe ich mir gar nicht erst durchgelesen, weil mir schon bei dieser überschrift klar wird, daß uns welten trennen.
mit dem putzlappen um den alten benz in der garage rennen, bei schönem wetter eine ausfahrt wagen, im alltag aber aus gründen von sicherheit, bequemlichkeit und umweltschutz eine nagelneue e-klasse fahren - das entspricht dem hobby der oldtimerei.
buaahh, mir wird schlecht. scheiß alte geldsäcke leisten sich statussymbole, um zu zeigen, daß sie es in der sozialen marktwirtschaft (hab den begriff zwar in der schule gelernt, aber seitdem kaum mehr gehört. wie kommts?) - , also um zu zeigen, daß sie es zu was gebracht haben. dank einer starken lobby fahren sie mit ihrem oldtimer natürlich auch in die umweltzone. ich muß kotzen.
das fahren eines alten autos ist kein amusement, kein hobby sondern politisches und weltanschauliches statement. ausdruck eines kampfes gegen konsum und wachstumszwang die unseren wegwerfkapitalismus (ich glaube dies entspricht der aktuellen definition unserer gesellschaftsform) auszeichnen. es beinhaltet den protest und die abscheu dagegen, sich von allem, was nicht der geforderten funktionalität entspricht zu entledigen anstatt sich damit auseinanderzusetzen.
das nutzen eines alten fahrzeuges oder gegenstandes im allgemeinen widerspricht der um sich greifenden mißachtung gegenüber allem was uns umgibt. jede wirtschaftlich nicht rentable reparatur setzt akzente in einer welt, in der außer geld nichts mehr zu zählen, nichts mehr einen wert zu haben scheint.
produkte kommen und gehen-die funktion bleibt, sagt daniel goeudevert in einem interview über autos und die welt