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“perfektes wohnen ist ein bißchen wie tot sein”, schreibt sybille berg in ihrem essay schöner wohnen.
leider find ich das ding im netz nirgendwo und kann es folglich auch nicht verlinken.

kalte luft strömt durch die sich öffnende eingangstür des cafés. schon seit dem frühen morgen sitze ich hier und warte. ich weiß, er wird kommen. eine elegant gekleidete junge frau schließt die tür hinter sich und blickt suchend durch den raum. der lange, eng geschnittene mantel und die stiefel mit absatz betonen ihre hoch gewachsene, anmutige gestalt. ihre blicke schweifen an mir vorüber, aber der mir gegenüberliegende platz an dem kleinen, runden tisch direkt hinter der großen glasscheibe zum trotoire bleibt leer. ich lausche den tönen des klaviers, die meine seele beruhigen. es wird wohl gegen mittag sein. vielleicht früher nachmittag. jeden moment könnte er hereinplatzen.
durch die scheibe beobachte ich das rege treiben auf der straße und fühle mich wie ein wartender am bahngleis. züge laufen ein, menschen erscheinen und verschwinden. ich warte.
ein anderer leistet der jungen frau gesellschaft. ich beobachte, wie sie ihre langen beine unter dem tisch übereinanderschlägt.
vielleicht sollte ich auf die straße treten, um in den wellen des lebens zu baden, mich davon treiben lassen. noch ist er nicht hier.
die zeit streicht an mir vorüber, während ich weiter aus dem fenster blicke und warte.